In Schweden sind bereits 76% aller Haushalte mit einem blitzschnellen Glasfaseranschluss versorgt, während es in Österreich derzeit gerade einmal 2% sind. Die Ursachen dafür liegen in einer gänzlich anderen Strategie des Landes. Die Schweden haben schon sehr früh auf den Ausbau des Glasfasernetzes – auch in den Regionen am Land – gesetzt. Sowohl die Telekommunikationsindustrie als auch die Gemeinden haben dafür viel Geld in die Hand genommen. Und den Bürgern in Schweden ist das auch etwas wert: Bis zu € 2500,– zahlen Hausbesitzer für einen Glasfaseranschluss, weil sie die Glasfaser für viele Anwendungen brauchen und sie auch ihre Liegenschaft aufwertet.
Die CMG (www.cmg-ae.at) und der VAT (www.vat.at), beides Organisationen, die sich der Technologieentwicklung und Digitalisierung in Österreich verschrieben haben, haben vom 4. bis 6.11. deshalb eine Fachexkursion ins europäische „Glasfaserland“ Schweden organisiert. Von Telekomunternehmen, Stadtwerken, Energieanbietern, Regulierungsbehörden und verschiedensten Privatfirmen wurden die Entwicklungen in Schweden dargestellt und die österreichischen Exkursionsteilnehmer aus der Bundes- und Kommunalpolitik, aus den Ministerien, der Telekommunikationsbranche und privaten Technologiefirmen hatten in den nur kurz bemessenen Pausen daraus folgend einiges für die österreichische Glasfaserzukunft zu diskutieren.
Einige Erkenntnisse der Studienreise „kurz und bündig“ zusammengefasst:
- Das Programm der Studienreise zum Nachlesen: Agenda_v7
- Es braucht neutrale Netze, die Diensteanbietern gleiche Chance geben und Innovationen ermöglichen. „Dark fiber“ mieten zu können, sollte auch bei uns möglich sein.
- Die Glasfasernetze brauchen einen einheitlichen technischen Bau-Standard
- Eine überschaubare Anzahl an Netzanbietern macht´s übersichtlicher. Aber auch eine gemeinsame Plattform der Netzanbieter macht´s für Businesskunden einfacher
- Ein enger und konstruktiver Austausch von Netzanbietern, Netzbetreibern und Dienstleistern ist enorm wichtig
- Für den Netzausbau „Glasfaser“ braucht es eine langfristige Vision, die über mehrere Generationen angelegt ist.
- Neben den großen Telekommunikationsanbietern sollten auch die Gemeinden aktiv zum Netzausbau beitragen.