Dr. Johannes im Nachbarland Deutschland zeigt es bereits seit einigen Jahren vor, wie Online Medizin praktisch – aber vor allem ganz persönlich funktioniert. Das Ziel des „real life“ Mediziners Dr. Johannes Wimmer ist es, auf http://www.doktor-johannes.de die Menschen vorab zu informieren, wie sie am besten mit ihrem Arzt kommunizieren und so rasch zur besten medizinischen Lösung für ihr Problem kommen. Anhand von Beispielen und mit übersichtlichen Videos erklärt Dr. Johannes Grundsätze des menschlichen Körpers und medizinische Zusammenhänge. Denn „Medizin ist Kommunikation“ sagt Dr. Johannes auf seinem Blog. Zu Einzelproblemen gibt Dr. Johannes übrigens keine Diagnosen. Das ist auf seiner Online Plattform derzeit nicht vorgesehen.

Einen Schritt weiter gehen da derzeit vor allem Softwareanbieter. Die in4medicine AG in Bern in der Schweiz bietet mit www.onlinepraxis.ch die Tools an, mit denen Ärzte ihre Patientenkonsultation tatsächlich bereits sicher online abwickeln können. Erste Praxen wie beispielsweise MedMove  http://www.medmove.ch – aus Liestal nutzen das System. Und in Österreich verfolgt die Mediprime – Premium Healthcare Software – ein ähnliches Modell mit der Plattform http://www.meinarztonline.at, die in der Folge von praktischen Ärzten für die Einbindung in ihre vor Ort Praxis genutzt werden können.

Heftige Diskussionen hat vor Jahren schon der Markteintritt von Dr.Ed in Österreich ausgelöst. Diese Firma stammt aus England und bietet Diagnosen via Internet gänzlich ohne Arztbesuch an, was von den Standesvertretern entsprechend kritisiert wurde. Eine Ö1 Sendung Dimensionen hat sich 2017 in einem Themenmagazin „Dr. Google“ mit der Frage „Medizin im Internet“ beschäftigt https://oe1.orf.at/programm/20170608/475845

Für den ländlichen Raum und das digitale Dorf könnte Online Medizin die Chance sein, selbst in entlegeneren Gebieten oder dort, wo eine persönliche medizinische Versorgung nur in einiger Entfernung gesichert ist, jederzeit über „Telemedizin“ versorgt zu sein. Den persönlichen Kontakt und das Vertrauensverhältnis zum Mediziner wird das aber wohl nicht ersetzen? Online Tools werden aber sicherlich dabei helfen, die „Nachkontrolle“ zu optimieren, einfache Diagnosen zwischendurch online zu ermöglichen und vor allem auch eine laufende medizinische Begleitung mittels Fitnessdaten sicherzustellen.

Wie siehst Du das? Kann Online Medizin eine Chance für ländliche Räume und das Digidorf der Zukunft sein?